SchülerInnen der Höheren Berufsfachschule Sozialassistenz reisen in die Vergangenheit
Simmern. Von aktuellen Lehrplaninhalten bezüglich Gesundheitsförderung zur historischen Heilkunst: An einem der letzten Tage der Ausstellung „Blinddarm, Grippe, Hausgeburt“, die im Hunsrück Museum Simmern nun über zwei Jahre geboten wurde, konnte die Klassenstufe 11 der Höheren Berufsfachschule Sozialassistenz die Medizin- und Heilkunst des beginnenden 19. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre des 20. Jahrhunderts kennenlernen.
Ob erste Apotheken und Krankenhäuser im Hunsrück oder das wichtige Hebammenwesen – Exponate, Fotos und ein eingerichtetes Untersuchungszimmer versetzten die jungen BesucherInnen in die Vergangenheit. Kaum vorstellbar, was vor fünfzig Jahren noch gängige Praxis in Diagnostik und Behandlung erkrankter Menschen war.
Andererseits gab es auch medizinische Untersuchungsinstrumente zu entdecken, deren Aussehen und Funktion sich bis heute kaum verändert haben. Und auch die „Gemeindeschwester“, die damals eine ebenso wichtige Funktion wie ein Arzt hatte, feiert heute im Hunsrück zur Gewährung einer ausreichenden medizinischen Versorgung ihr Comeback.
Unterschiede konnten die SchülerInnen jedoch in den damaligen und heutigen dominanten Erkrankungen und deren Ursachen identifizieren: Waren es früher Epidemien und Infektionen, ausgelöst durch zu der Zeit unbekämpfbare Erreger und mangelnde Hygienezustände, so dominieren heute Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sogenannte „Zivilisationskrankheiten“ – die einer übermäßigen bzw. ungesunden Ernährung und mangelnder Bewegung zuzuordnen sind.
Und genau da setzen die Inhalte des Lernfeldes 7 im Lehrplan der HBF Sozialassistenz an: Anatomie, Physiologie und Pathologie des cardiovasculären Systems und des Verdauungsapparates und ein salutogenetischer Ansatz zur Vermeidung o. g. Krankheiten mit der zentralen Frage Wie bleibe ich gesund?
In ihrem späteren Beruf als ErzieherIn bzw. HeilerzieherIn, den die meisten HBF-SchülerInnen anstreben, sollen sie diese Frage dann schließlich mit ihrer Klientel aufgreifen und ein gesundheitsförderliches Verhalten unterstützen.
Die Höhere Berufsfachschule wird in verschiedenen Fachrichtungen an der BBS Simmern angeboten und kann unter bestimmten Voraussetzungen zur Fachhochschulreife führen. Anmeldungen werden noch bis 01. März entgegengenommen. Informationen hierzu sowie zu allen anderen Bildungsgängen unter www.bbs-simmern.de
Autorin: Dr. Sabine Rech